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Kulturveranstaltung Un-Gewohnt. Einblicke in die Vielfalt des Wohnens

Im Sommersemester 2018 bot das ethnologische Institut Freiburg im Rahmen der neuen Lehrstelle für „Akademische Ethnologie und berufliche Praxis: Struktur- und Netzwerkbildung“ das Seminar mit dem Titel „Kulturmanagement und ethnologische Praxis“ an (geleitet von Saskia Walther und Hannes Bürkel). Im Rahmen dessen sollten rund 25 Studierenden durch die Planung, Organisation und Durchführung einer eigenen kulturellen Veranstaltung der Bezug der Ethnologie zur Praxis des Kulturmanagements aufgezeigt und vermittelt werden.
 

Die Veranstaltung mit dem Titel „Un-Gewohnt – Einblicke in die Vielfalt des Wohnens“ widmete sich einen Abend lang dem Thema “Wohnen” und der Frage, was das Konzept des Wohnens für den*die Einzelne/n und die Gesellschaft bedeuten kann. Da Wohnen alle betrifft, war jede*r herzlich zu „Un-gewohnt“ eingeladen.
Ob in einem Haus, Wohnwagen oder Zelt, alleine, zu zweit oder gemeinschaftlich, sozial oder politisch motiviert – die Dimensionen von Wohnen sind vielfältig. Was bedeuten ‘normales’ Wohnen und ‘Normalitäten‘ des Alltäglichen? Welche Unterschiede bestehen zwischen verschiedenen Wohnformen und mit welchen soziokulturellen, politischen und ökonomischen Aspekten sind diese verbunden? Die Freiburger Ethnologie-Studierenden haben dazu eingeladen, ethnologische Perspektiven und Fragestellungen dazu kennen zu lernen.
Einer der Hauptprogrammpunkte des Abends war die Vorführung des Films "RUINA" des Filmemachers Markus Lenz. Dieser zeigt die Geschichte der Bewohner*innen eines besetzten Bankturms in Caracas, der Hauptstadt Venezuelas. Der Dokumentarfilm diente als Impuls und Anschlusspunkt für den nächsten Programmpunkt. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion gewährten Mitglieder unterschiedlicher Wohnprojekte den Gästen Einblick in ihre Lebens- und Wohnweise. Die Podiumsgäste Rosa Lehmann und Marian berichteten dabei von ihren Erfahrungen und ihrem Engagement bezüglich alternativer Lebensformen. Während Marian momentan, nach diversen Erfahrungen mit einem gemeinschaftlichen Lebensstil in Communities in Indien, Schweden und im Amazonas, in einer Jurte lebt, ist Rosa Lehmann die Mitgründerin des Hausvereins „Luftschloss“ und lebt selbst in einem alternativen Wohnprojekt. Ergänzt wurden diese Perspektiven auf das Thema Wohnen durch den Kulturanthropologen Dr. Matthias Möller (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Universität Freiburg), dessen Forschungsschwerpunkte unter anderem Soziale Bewegungen, Stadt und Wohnen bilden und Claus Wedelin Architekt, der sich im Rahmen seiner Arbeit auch gemeinschaftlichen Wohn- und Bauprojekten widmet.
An einer Fotowand hatten die Besucher*innen der Veranstaltung zudem die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und durch Texte, Fotografien oder Zeichnungen aufzuzeigen, was das Thema Wohnen für sie persönlich bedeutet.
In diesem Sinne können die Besucher*innen der Veranstaltung „Un-gewohnten“ auf einen entspannten und anregenden Abend zurückblicken, der zum Nachdenken anregte und die Möglichkeit eröffnete, sich auszutauschen und die eigene sowie andere Wohnformen zu reflektieren.

Das Programm des Abends finden Sie hier.

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